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Bahnbrechende Forschung ausgezeichnet: Unsere Science Awards 2025 ehren fünf herausragende Forschende

 

Der Chemiker Prof. Dr. Lutz Ackermann von der Georg-August-Universität Göttingen wird dieses Jahr mit dem mit 75.000 Euro dotierten Familie-Hansen-Preis der Bayer Foundation ausgezeichnet. Der Preis ehrt Ackermanns Forschung in nachhaltiger Chemie, organischer Synthese und Katalyse. Darüber hinaus erhalten Dr. Casey Paquola, Dr. Simon Lebek, Dr. Anna Wuttig und Dr. Britta Velten den „Early Excellence in Science Award“ als aufstrebende Talente in den Life Sciences.

 

 

Portrait Lutz Ackermann, Copy Right: Werner Siemens Stiftung/ Felix Wey

 

 

Der Familie-Hansen-Preis wird alle zwei Jahre durch die Unternehmensstiftung Bayer Foundation vergeben. Der Preis konnte dank großzügiger Zuwendungen aus dem Nachlass von Kurt Hansen, dem früheren Aufsichtsratsvorsitzenden von Bayer, geschaffen werden. Bisher haben 13 Forschende den Preis erhalten, darunter auch Emmanuelle Charpentier, Nobelpreisträgerin und Wissenschaftlerin im Bereich Genome Editing. Der „Early Excellence in Science Award“ besteht seit 2009 und hat seitdem 47 Nachwuchstalente in den Life Sciences ausgezeichnet. Er beinhaltet ein Preisgeld von jeweils 10.000 Euro für die Forschenden.

 

Ackermann entwickelte Reaktionstechnik für Verbesserung von Medikamenten

 

Seit 20 Jahren entwickelt und verfeinert Lutz Ackermann die Molekülforschung. Eine Schlüsselrolle dabei spielen Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindungen. Die Bindung zwischen Kohlenstoff und Wasserstoff bildet das Rückgrat organischer Moleküle. Diese Bindungen sind so stark, dass sie kaum gezielt und präzise aufgebrochen werden können. Gelingt es aber, lässt sich an dieser Stelle eine neue funktionale Gruppe andocken. Auf diese Weise kann die Struktur eines Moleküls präzise und gezielt verändert werden – und mit ihr seine Eigenschaften, wie die Löslichkeit oder der Abbau im Körper. So können neue Wirkstoffe rascher entwickelt und getestet werden. „Es ist ein wenig, wie mit Lego zu spielen“, erklärt Ackermann, Professor an der Georg-August-Universität Göttingen. „Wir nehmen ein Molekül – quasi unser Lego-Bauwerk – und tauschen an einer bestimmten Stelle ein Teil aus. So können wir das Molekül verändern und sogar Strukturen schaffen, die es vorher so noch nicht gegeben hat.“

 

Die von Ackermann entwickelten Reaktions-Techniken, sogenannte C-H-Aktivierungen, sind vielfältig anwendbar. „Die einzige Voraussetzung, um diese Technik zu nutzen, ist, dass ein Molekül eine Kohlenstoff-Wasserstoffbindung hat. Komplexe Antikrebsmittel oder therapeutische Proteine können so gezielt an einer gewünschten Stelle verändert und damit verbessert werden. Und das geschieht noch dazu effizient. Während herkömmliche Synthesen oft zehn bis fünfzehn Arbeitsschritte benötigen, gelingt die Veränderung mit C-H-Aktivierung in nur einem Schritt – das spart Zeit, aber auch Ressourcen wie Lösungsmittel und erzeugt weniger Abfall.“

 

Noch ist kein Medikament auf dem Markt, das mit dieser Methode verändert wurde. Doch zusammen mit anderen Forschenden in unterschiedlichsten Wissenschaftsgebieten treibt Ackermann die Anwendung voran, beispielsweise um die Effizienz in der Entwicklung neuer Krebsmedikamente zu verbessern. Gleichzeitig möchte Ackermann chemische Prozesse nachhaltiger gestalten. Eine Komponente, an der er und sein Team forschen, sind Katalysatoren, die notwendig sind, um die komplizierten Umbauten an Molekülen zu ermöglichen.
 

 

 

Der Familie-Hansen-Preis wird für außergewöhnliche wissenschaftliche Beiträge verliehen, die das Potenzial haben, bahnbrechende Innovationen in der Medizin und verwandten Disziplinen voranzutreiben. Die wegweisende Forschung von Professor Lutz Ackermann bildet die Grundlage für bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung neuartiger Krebstherapien und gibt Millionen von Patienten weltweit Hoffnung.” 


Chitkala Kalidas, Executive Director Bayer Foundation

 

 

 

Vier aufstrebende Talente mit „Early Excellence in Science Award” ausgezeichnet

 

Parallel mit dem Familie-Hansen-Preis vergibt die Bayer Foundation auch den „Early Excellence in Science Award“ in den Kategorien Biologie, Chemie, Medizin und Datenwissenschaft. Dieser zeichnet die inspirierende Arbeit von Nachwuchsforschenden aus, die in ihren Fachgebieten Pionierarbeit leisten. Casey Paquola vom Forschungszentrum Jülich erhält den Preis der Biologie für ihre Forschung zur Simulation der menschlichen Gehirnreifung, die dabei helfen kann, Auffälligkeiten in der Gehirnentwicklung früher zu erkennen. Simon Lebek, tätig am Universitätsklinikum Regensburg, wird in der Kategorie Medizin für seine Arbeit an Gen-Editierungs-Technologien für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgezeichnet. Die Chemikerin Anna Wuttig von der Universität Chicago erhält die Auszeichnung für ihre Verdienste um die Weiterentwicklung der Elektrokatalyse in den Bereichen Energiespeicherung, Energieumwandlung und medizinische Chemie.  Britta Velten von der Universität Heidelberg überzeugte die unabhängige Wissenschaftsjury der Bayer Foundation mit ihrer Forschung im Bereich Maschinelles Lernen und Datenwissenschaften, um neue Einblicke in Gesundheit und Krankheit zu ermöglichen. 

 

Alle Preisträger werden bei einer Preisverleihung im Februar 2026 in Leverkusen geehrt. Eine Übersicht aller bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger der Bayer Foundation Science Awards finden Sie hier auf unserer Website.

 

 

 

 

 

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